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Bild einer Person, die ihren Bauch hält

Regie von Marta Pucci, Fotografie von Franz Grünewald

Was du über das Thema Eileiterschwangerschaft wissen solltest

Eileiterschwangerschaften sind selten. Lies hier, was du darüber wissen solltest.

*Übersetzung: Clara Müller-Kühn

Das Wichtigste zum Thema:

  • Eileiterschwangerschaften kommen nicht häufig vor; nur 2 % der Schwangerschaften sind Eileiterschwangerschaften

  • Von einer Eileiterschwangerschaft bzw. extrauterinen Schwangerschaft ist die Rede, wenn ein Embryo an einem Ort im Körper außerhalb der Gebärmutter wächst

  • Je nachdem, welche Behandlung du bekommst, kannst du nach einer Eileiterschwangerschaft wieder schwanger werden

  • Nur weil du eine Eileiterschwangerschaft hattest, bedeutet das nicht, dass du definitiv wieder eine haben wirst

Eine Eileiterschwangerschaft ist eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter (1). Es gibt einige Risikofaktoren für eine Eileiterschwangerschaft – z. B., wenn du eine Operation oder eine Infektion hattest, von der deine Eileiter betroffen waren (2, 3). Häufige Anzeichen für eine Eileiterschwangerschaft sind vaginale Blutungen und Unterleibsschmerzen (3). Leider ist es unwahrscheinlich, dass eine Eileiterschwangerschaft gerettet werden kann. Je nachdem, welche Behandlung du benötigst, kannst du danach erneut schwanger werden.

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Bei deiner ersten Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung wird möglicherweise eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um zu sehen, ob der Embryo in deiner Gebärmutter wächst. Wenn er außerhalb der Gebärmutter wächst, musst du mit deinem:r Ärzt:in über deine Behandlungsmöglichkeiten sprechen. Eine Eileiterschwangerschaft birgt ernstzunehmende Risiken für die schwangere Frau oder Person und kann lebensbedrohlich sein. Wenn bei dir eine Eileiterschwangerschaft diagnostiziert wurde, erklären wir dir hier, warum sie eingetreten ist, welche Optionen nach ärztlicher Rücksprache möglicherweise für dich in Frage kommen und wie du dich während dieser Zeit um deinen Körper und deine Psyche kümmern kannst.

Wieso kommt es zu einer Eileiterschwangerschaft?

Eine Eileiterschwangerschaft kann eintreten, wenn die befruchtete Eizelle es nicht wie erwartet bis zur Gebärmutter schafft (3, 10). Über 90 % der extrauterinen Schwangerschaften befinden sich in den Eileitern (daher der Name), d. h. dem Ort, an dem die Befruchtung stattfindet (1). Es kann aber auch an anderen Stellen im Körper zu einer extrauterinen Schwangerschaft kommen. Eine extrauterine Schwangerschaft kann in den Eierstöcken, der Zervix und sogar in Narbengewebe von früheren Operationen in der Gebärmutter auftreten (1).

Alles, was die Eileiter schädigen kann, wie Infektionen oder Operationen, ist ein potentieller Risikofaktor für eine Eileiterschwangerschaft (2, 3). Sexuell übertragbare Infektionen wie Chlamydien, eine Beckenentzündung, frühere Eileiter- oder Beckenoperationen und Endometriose erhöhen das Risiko einer Eileiterschwangerschaft (3). Manchmal kann es zu einer Eileiterschwangerschaft kommen, obwohl keine Risikofaktoren vorliegen und es keine eindeutige Erklärung dafür gibt.

Woher weiß ich, ob ich eine Eileiterschwangerschaft habe?

Es ist schwierig, eine Eileiterschwangerschaft zu diagnostizieren, ohne eine:n Ärzt:in aufzusuchen und einige Untersuchungen durchzuführen. Eine Eileiterschwangerschaft ähnelt oft einer ganz gewöhnlichen Schwangerschaft. Häufig kommt es zum Ausbleiben der Menstruation und zu Schwangerschaftsanzeichen wie empfindlichen Brüsten oder Übelkeit (2).

Die meisten Menschen mit einer Eileiterschwangerschaft haben leichte vaginale Blutungen oder Schmierblutungen (9). Einseitige Unterleibsschmerzen oder Krämpfe können auf eine Eileiterschwangerschaft hindeuten (2). Es kann auch sein, dass eine Eileiterschwangerschaft weder vaginale Blutungen noch Schmerzen verursacht (3).

Woher weißt du also, ob du eine Eileiterschwangerschaft hast? Einige Ärzt:innen empfehlen eine Ultraschalluntersuchung zu Beginn des ersten Trimesters, um zu sehen, wo die Schwangerschaft verortet ist (1). Wenn du schwanger bist, lass dich ärztlich beraten, ob das für dich in Frage kommt.

Wenn du schwanger bist und vaginale Blutungen sowie Unterleibsschmerzen hast, solltest du dich schnellstmöglich ärztlich untersuchen lassen. So kann festgestellt werden, ob bei dir eine Eileiterschwangerschaft vorliegt, ob etwas anderes vor sich geht oder ob deine Symptome ganz gewöhnlich für das erste Trimester sind (2). Wenn sich der Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft bestätigt, wird dein:e Ärzt:in eine allgemeine Untersuchung sowie eine Ultraschall- und Blutungersuchung durchführen, um herauszufinden, welche Behandlungsmöglichkeiten für dich in Frage kommen (1).

Eine Eileiterschwangerschaft muss behandelt werden, denn wenn sie wächst, besteht die Gefahr, dass der betroffene Eileiter reißt. Dies wird als rupturierte Eileiterschwangerschaft bezeichnet und ist ein lebensbedrohlicher Notfall. Wenn du schwanger bist oder vermutest, schwanger zu sein und plötzliche Unterleibsschmerzen, Schulterschmerzen oder Schwäche verspürst, können dies Symptome einer Ruptur sein. Du solltest dann sofort medizinische Hilfe aufsuchen (2).

Kann eine Eileiterschwangerschaft gerettet werden?

Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass eine Eileiterschwangerschaft gerettet werden kann. Eine extrauterine Schwangerschaft in den Eileitern hat nicht genug Platz, um zu wachsen. Unbehandelt hat sie schlussendlich zur Folge, dass der betroffene Eileiter reißt, was einen medizinischen Notfall darstellt (2). Ganz gleich, wo die Schwangerschaft wächst – wenn sie sich außerhalb der Gebärmutter befindet, kann sie nicht gerettet werden, ohne dass dabei ein erhöhtes Risiko für dich besteht (3).

Welche Optionen zur Behandlung einer Eileiterschwangerschaft hast du?

Es ist wichtig, eine Eileiterschwangerschaft behandeln zu lassen. Eine Eileiterschwangerschaft, die weiter wächst, kann sehr gefährlich für die Mutter bzw. den schwangeren Elternteil sein und sogar lebensbedrohlich werden (1).

Option 1: Medikamente bei einer Eileiterschwangerschaft

Sofern die Eileiterschwangerschaft früh genug entdeckt wird, ist eine weit verbreitete Behandlungsmöglichkeit die Gabe eines Medikaments namens Methotrexat. Methotrexat wirkt, indem es das Wachstum von Zellen verhindert, wodurch die Schwangerschaft beendet wird (2). Eine Behandlung mit Methotrexat ist nicht für jeden Menschen geeignet. Es wird nicht für Menschen empfohlen, die an Nieren- oder Lebererkrankungen leiden oder stillen (1, 2).

Bei dieser Behandlungsform musst du dich mehrfach ärztlich untersuchen lassen, um sicherzustellen, dass das Medikament erwartungsgemäß wirkt (1). Bei diesen Untersuchungen werden die Werte der Schwangerschaftshormone im Blut so lange überprüft, bis sie negativ sind, was darauf hindeutet, dass du nicht mehr schwanger bist (2).

Methotrexat wird üblicherweise per intramuskulärer Injektion verabreicht und es kann sein, dass du mehrere Dosen benötigst (1, 3). Zu den Nebenwirkungen von Methotrexat gehören Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Unterleibsschmerzen (2). Diese Nebenwirkungen sind nicht so schwerwiegend wie die Symptome einer unbehandelten Eileiterschwangerschaft.

Option 2: Operation bei einer Eileiterschwangerschaft

Dein:e Ärzt:in wird dir wahrscheinlich eine Operation zur Behandlung einer Eileiterschwangerschaft empfehlen, wenn du starke Schmerzen hast oder Anzeichen für eine Eileiterruptur vorliegen (1, 2). Ein chirurgischer Eingriff wird auch empfohlen, wenn es andere medizinische Gründe gibt, die gegen die Einnahme von Methotrexat sprechen oder wenn das Methotrexat nicht wirkt (1).

Sofern nicht eine Notoperation erforderlich ist, wird die Schwangerschaft in der Regel durch einen laparoskopischen Eingriff aus den Eileitern bzw. dem Ort, an dem sie sich befindet, entfernt (2, 3). Bei einer laparoskopischen Operation werden sehr kleine Schnitte mithilfe einer Kamera gesetzt. In der Regel sind die Schmerzen, das Infektionsrisiko und die Heilungsdauer geringer als bei herkömmlichen Operationen (1, 2).

Dein:e Ärzt:in sollte die chirurgischen Optionen mit dir besprechen. In Frage kommen für gewöhnlich eine Salpingostomie oder eine Salpingektomie, je nachdem, wie stark der Eileiter beschädigt ist und ob du in Zukunft schwanger werden möchtest (1). Bei einer Salpingostomie wird der Eileiter geöffnet, um Gewebe zu entfernen (3). Als Sylpingektomie wird die Entfernung des Eileiters bezeichnet (3). Wenn du in Zukunft schwanger werden möchtest, wird dein:e Ärzt:in wahrscheinlich versuchen, deinen Eileiter nach Möglichkeit zu erhalten (1).

Option 3: Beobachten und warten

Dein:e Ärzt:in wird dir bei einer Eileiterschwangerschaft höchstwahrscheinlich entweder Medikamente oder eine Operation empfehlen. Wenn deine Eileiterschwangerschaft jedoch in einem sehr frühen Stadium festgestellt wird und die Werte deiner Schwangerschaftshormone sehr niedrig sind und bereits von alleine sinken, kann es sein, dass du weder Medikamente noch eine Operation benötigst (3). Auch wenn du weder eine medikamentöse Behandlung noch einen chirurgischen Eingriff benötigst, ist es für deine Sicherheit sehr wichtig, dass du dich weiterhin ärztlich überwachen lässt und den vorgeschriebenen Behandlungsplan befolgst.

Nach einer Eileiterschwangerschaft wieder schwanger werden

Nach einer Eileiterschwangerschaft wollen manche Menschen warten, bis sie wieder schwanger werden. Wenn du eine Schwangerschaft verhindern möchtest, kannst du jede Art von Verhütungsmitteln verwenden (6). Lass dich ärztlich darüber aufklären, was für dich die beste Option in Sachen Verhütung ist.

Wann dein Zyklus wieder einsetzt und wann du erneut versuchen kannst, schwanger zu werden, hängt davon ab, wie deine Eileiterschwangerschaft behandelt wurde. Die Genesung kann bei jeder Person etwas anders verlaufen, aber bei den meisten Menschen dauert es einige Zyklen, bis die Menstruation wieder so ist, wie sie vorher war (2).

Wenn deine Eileiterschwangerschaft nicht behandelt werden musste und du wieder schwanger werden möchtest, kannst du es versuchen, wenn dein:e Ärzt:in bestätigt hat, dass die Eileiterschwangerschaft nicht mehr vorliegt und wenn du dich emotional und körperlich dazu bereit fühlst (1, 2).

Solltest du zur Beendigung der Schwangerschaft Methotrexat erhalten haben, wird empfohlen, 12 Wochen zu warten (d. h. die Zeit, die das Arzneimittel braucht, um von deinem Körper vollständig abgebaut zu werden), bevor du wieder versuchst, schwanger zu werden (1). Grund dafür ist, dass sich das Medikament im Falle einer neuen Schwangerschaft auf die Entwicklung des Embryos auswirken könnte (1).

Wenn deine Eileiterschwangerschaft operativ behandelt wurde, hängt deine Fähigkeit, wieder schwanger zu werden, von einigen Faktoren ab. Die Entfernung des betroffenen Eileiters und die Vernarbung durch die Operation können deine Chancen, in Zukunft schwanger zu werden, verringern (5). Lass dich ärztlich darüber beraten, was in deinem spezifischen Fall zu tun ist, wenn du wieder schwanger werden möchtest.

Manchmal ist das Gewebe an der Stelle, an der die Eileiterschwangerschaft aufgetreten ist, beschädigt. Bei Menschen, die schon einmal eine Eileiterschwangerschaft hatten, besteht ein 10 %-iges Risiko, dass es wieder dazu kommt (1, 5). Das bedeutet nicht, dass du bei künftigen Schwangerschaften ein höheres Risiko für andere Arten von Fehlgeburten hast (4).

Kümmere dich um deine psychische Gesundheit

Der Großteil der Behandlungen, die du im Falle einer Eileiterschwangerschaft erhältst, hilft dir zwar bei der körperlichen Genesung, du solltest aber nicht außer Acht lassen, dass deine psychische Erholung ebenso wichtig ist. Wenn deine Eileiterschwangerschaft lebensbedrohlich war oder deine Fähigkeit, in Zukunft wieder schwanger zu werden, dadurch beeinträchtigt ist, solltest du wissen, dass bei dir möglicherweise das Risiko für eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Angstzustände oder Depressionen besteht (7).

Eine Eileiterschwangerschaft kann eine belastende Erfahrung sein, ganz gleich, wie sie ausgeht. Nach einer Eileiterschwangerschaft können die unterschiedlichsten Emotionen auftreten. Die Gefühlslage nach einem Schwangerschaftsverlust ist nicht einfach und bei jedem Menschen anders. Es kann sein, dass du Trauer empfindest und diese Trauer ist echt. Es ist aber auch in Ordnung, wenn du etwas anderes empfindest oder das Erlebte keinerlei Gefühle bei dir auslöst.

Es ist wichtig, dass du dir die Zeit nimmst, die du brauchst und bei Bedarf Hilfe aufsuchst (2). Es hat sich gezeigt, dass eine Therapie den Trauerprozess unterstützt (8). Wenn du über deine Gefühle sprichst und von Freund:innen und Verwandten unterstützt wirst, kann das die Symptome von Trauer, Depression und Angst lindern (8).

Wenn du eine Eileiterschwangerschaft hattest, tut uns das leid. Unabhängig davon, ob die Schwangerschaft geplant war oder nicht, kann ein unerwartetes Erlebnis wie dieses sowohl körperlich als auch seelisch sehr belastend sein. Nachfolgend findest du eine Liste von Online-Quellen und Büchern, die dir bei deiner Genesung helfen können.

Quellen

Online-Quellen:

Lesenswerte Bücher:

  • Die Eileiterschwangerschaft: Was dich mit der Diagnose erwartet - Nina Weber

  • How to Carry What Can’t Be Fixed: A Journal for Grief — Megan Devine (auf Englisch)

Virtuelle Therapie:

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