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Illustration: Marta Pucci

Lesezeit: 7 min

Depression, Ängste und das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS)

PCOS may impact your mood, but there are treatments that can help

Wissenswertes über Depressionen, Angstzustände und PCOS:

  • Man geht davon aus, dass etwa 1 von 10 Menschen weltweit von polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) betroffen ist, aber ein Großteil bleibt unerkannt (1)

  • Menschen mit PCOS sind drei- bis achtmal häufiger von Depressionen und Angstzuständen betroffen als Menschen ohne PCOS; die Gründe dafür sind noch unklar

  • Medikamente und andere Thearpien können dabei helfen, Symptome von Depressionen und Ängsten zu lindern

Wie steht PCOS mit psychischer Gesundheit in Verbindung?

Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist eine komplexe Erkrankung, die sich auf viele Aspekte der Gesundheit einer Person auswirkt, auch auf die psychische Gesundheit. Bei Menschen mit PCOS werden Angstzustände und Depressionen etwa drei- bis achtmal häufiger diagnostiziert als bei Menschen ohne PCOS (2-4). Die Symptome von Angst und Depression sind bei Menschen mit PCOS oft stärker ausgeprägt (2).

Die meisten Untersuchungen zu PCOS und psychischer Gesundheit haben sich auf Depressionen und Ängste konzentriert. PCOS kann aber auch das Risiko für Zwangsstörungen, bipolare Störungen, Autismus-Spektrum-Störungen, Essstörungen und Schlafstörungen erhöhen (2,5). Jugendliche mit PCOS leiden häufiger an psychischen Störungen als Gleichaltrige ohne PCOS (6,7).

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Weshalb hängen PCOS und die psychische Gesundheit zusammen?

Es ist unklar, weshalb Menschen mit PCOS ein höheres Risiko für Ängste und Depressionen haben. Das kann an PCOS-Symptomen, hormonellen Unterschieden oder einer Mischung aus unbekannten Faktoren liegen.

PCOS-Symptome

Einige der häufigsten Symptome von PCOS sind (8,9):

PCOS kann sich bei jedem Menschen anders äußern. Manche Menschen mit PCOS berichten, dass sie sich frustriert und ängstlich über ihre Fähigkeit, schwanger zu werden, ihr Gewicht, übermäßige Körper- und Gesichtsbehaarung oder die mangelnde Kontrolle über ihre Gesundheit und ihren Körper fühlen (10). Die Werte und die Kultur einer Person haben Einfluss darauf, welche PCOS-Merkmale sie als belastend empfindet (10).

Tracke deine PCOS-Symptome in Clue

Für Menschen, die aufgrund von PCOS Veränderungen in ihrem Körper erfahren, kann das Tracking mit Clue eine beruhigende Wirkung haben. Du kannst deine PCOS-Symptome tracken, um herauszufinden, ob bestimmte Maßnahmen deine Symptome verbessern. Zu den Kategorien, die du auf Clue tracken kannst, gehören Periode, Haut, Eisprungzeichen und Stimmung. Du kannst deine PCOS-Diagnose auch in der Funktion "Meine Gesundheitsakte" in der Clue-App hinzufügen.

Hormonelle Unterschiede bei PCOS

Insulin

Forscherinnen und Forscher haben untersucht, ob Unterschiede im Hormonspiegel bei Menschen mit PCOS das erhöhte Risiko für Angstzustände und Depressionen erklären. Ein Hormon, das dabei eine Rolle spielen kann, ist Insulin. Insulin ist ein Hormon, das es den Zellen in deinem Körper ermöglicht, den Blutzucker aufzunehmen und zu verwerten. Manche Menschen mit PCOS haben eine Insulinresistenz, was zu einem höheren Insulinspiegel im Blut führt (9). Insulinresistenz wird mit erhöhtem Blutzucker, hohem Blutdruck, hohem Cholesterinspiegel und vermehrten Entzündungen im Körper in Verbindung gebracht (11).

Eine Studie ergab, dass eine höhere Insulinresistenz das Risiko für Depressionen erhöht (12), andere Studien fanden jedoch keinen Unterschied (13,14). Die Forscher sind sich nicht sicher, wie Depression und Insulinresistenz zusammenhängen - ob die Insulinresistenz die Stimmung negativ beeinflusst oder ob die Depression selbst eine Insulinresistenz verursacht (15). Man geht davon aus, dass es sich um eine komplexe Beziehung zwischen verschiedenen Hormonen und Entzündungen im Körper handelt.

Eine Insulinresistenz ist bei Menschen mit PCOS und Adipositas wahrscheinlicher (16). Es ist nicht ganz klar, warum das so ist, aber es könnte mit einer genetischen Veranlagung und/oder den Auswirkungen der Fettleibigkeit auf das Fett- und Muskelgewebe im Körper zusammenhängen (17).

Androgene

Eine weitere Hormonart, die zu Stimmungsschwankungen beitragen kann, sind Androgene. Bei vielen Menschen mit PCOS sind die Androgene (eine Gruppe von Hormonen, zu der auch Testosteron gehört) erhöht (8). Wenn Androgene über einen längeren Zeitraum erhöht bleiben (chronischer Hyperandrogenismus), können sie den Eisprung blockieren und zu vielen der Symptome von PCOS führen, einschließlich Akne und Hirsutismus (übermäßiger Haarwuchs) (8). Nur eine Studie untersuchte den Testosteonspiegel und konnte keine Auswirkung auf Symptome von Depressionen und Ängsten feststellen (18). Höhere DHEAS-Spiegel (eine Art Androgenhormon) können mit einem erhöhten Risiko für Depressionen und Angstzustände bei Menschen mit PCOS in Verbindung gebracht werden, aber dies wurde nur in einer Studie festgestellt, und es sind weitere Untersuchungen erforderlich (19).

Chemikalien im Gehirn von Menschen mit PCOS

Menschen mit PCOS und Angstzuständen oder Depressionen haben möglicherweise niedrigere Werte bestimmter Neurotransmitter (20). Das sind Chemikalien, die Signale an das Gehirn und das Nervensystem senden (20). Neurotransmitter wie Serotonin spielen eine wichtige Rolle bei Depressionen und Angstzuständen. Serotonin ist ein chemischer Botenstoff im Nervensystem. Sie ist mit positiven Gefühlen verbunden (20). Einige Untersuchungen zeigen, dass ein erhöhter Testosteronspiegel die Serotoninsignalisierung im Körper beeinflusst. Dies könnte erklären, warum Menschen mit PCOS, die unter chronischem Hyperandrogenismus leiden, häufiger unter Angstzuständen und Depressionen leiden (20).

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für PCOS?

Wenn du PCOS hast und dich ängstlich oder deprimiert fühlst, sprich mit deinem Gesundheitsdienstleister. Es gibt viele Behandlungen, die helfen können.

Lebensstiländerungen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit

Es gibt nur sehr wenige Daten, die eine spezielle Ernährung zur Verbesserung der Stimmung bei Menschen mit PCOS unterstützen. Eine Studie ergab, dass der Verzehr von Gemüse und Hülsenfrüchten vor Angstzuständen und Depressionen schützt, während der Konsum von zuckerhaltigen Getränken das Risiko erhöht (21). Eine andere Studie ergab, dass eine eiweißreiche, kohlenhydratarme Ernährung Menschen mit PCOS kurzfristig weniger depressiv machte (22). Die Forschung ist jedoch uneinheitlich und die Auswirkungen sind minimal.

Ein aktiver Lebensstil kann im Allgemeinen dabei helfen, die psychische Gesundheit einer Person zu verbessern. Einige Studien haben ergeben, dass regelmäßiger Sport Menschen mit PCOS hilft, sich weniger ängstlich und depressiv zu fühlen (23). Die Forschung ist sich jedoch nicht einig, welche Übung am besten ist, und es werden weitere Beweise benötigt (23).

Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel zur Verbesserung der psychischen Gesundheit

Es gibt nur wenig Forschung zur Behandlung von PCOS mit Psychiatrie. Eine Studie ergab, dass Sertralin, ein häufig verschriebener selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) zur Behandlung von Ängsten und Depressionen, den Schweregrad von Depressionen bei Menschen mit PCOS verringert (24). Der Einsatz von Antidepressiva und Medikamenten gegen Angstzustände bei PCOS muss weiter erforscht werden.

Medikamente, die den Körper bei der Insulinverwertung unterstützen, wie z. B. Metformin, können die Symptome von Depressionen bei Menschen mit PCOS verbessern (25,26). Metformin könnte auch gegen Angstsymptome wirken (25).

Die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl allein oder in Kombination mit Vitamin D kann die Symptome von Depressionen und Angstzuständen bei Menschen mit PCOS verringern (27). Es gibt Hinweise darauf, dass die Einnahme von Coenzym Q10 die selbstberichteten Angst- und Depressionssymptome verbessern kann (28).

Komplementäre und alternative Therapien für die psychische Gesundheit

Akupunktur kann Menschen mit PCOS helfen, sich weniger depressiv und ängstlich zu fühlen (29). Menschen mit PCOS, die zwei Stunden pro Woche eine achtsamkeitsbasierte Therapie praktizieren, können sich weniger ängstlich und gestresst fühlen (30). Bei dieser Therapie geht es darum, deinen Körper und deinen Atem bei täglichen Aktivitäten und beim Gehen bewusst wahrzunehmen (30). Auch eine kognitive Verhaltenstherapie (CBT) kann Menschen mit PCOS helfen, sich weniger ängstlich zu fühlen (31).

Manche Menschen mit PCOS bekommen mehr Gesichtsbehaarung, was dazu führen kann, dass sie sich unsicher fühlen. Die Laserhaarentfernung kann Menschen mit PCOS helfen, sich weniger depressiv und ängstlich zu fühlen (32,33).

Um die besten Behandlungsmöglichkeiten für Depressionen und Angstzustände bei Menschen mit PCOS zu finden, ist weitere Forschung erforderlich.

Wo kann ich Unterstützung finden?

Dein Arzt oder deine Ärztin können dir helfen, deine Symptome zu verstehen und die richtige Behandlung zu finden. Auch Fachärzte für Psychiatrie oder endokrine (hormonelle) Gesundheit können dich unterstützen.

FAQs

Wie gehe ich mit Ängsten und Depressionen um, wenn ich mit PCOS lebe?

Menschen mit PCOS können auf unterschiedliche Weise mit Ängsten und Depressionen umgehen. Bewegung kann die psychische Gesundheit verbessern (23). Einige Medikamente, wie Antidepressiva, Medikamente gegen Angstzustände und Metformin, können die Stimmungslage ebenfalls verbessern (23-25). Auch Akupunktur, Achtsamkeit und kognitive Verhaltenstherapie können bei der psychischen Gesundheit helfen (29-31).

Sind Stimmungsschwankungen ein Symptom von PCOS?

Ja. Hormonelle Ungleichgewichte können bei Menschen mit PCOS zu Stimmungsschwankungen führen (34). Die langfristigen Gesundheitsprobleme, die mit PCOS einhergehen, sind sowohl physischer als auch psychischer Natur (1).

Verursacht PCOS Depressionen?

Es ist nicht klar, ob PCOS die Ursache für Depressionen ist, aber die beiden scheinen miteinander verbunden zu sein. Menschen mit PCOS leiden häufiger an Angstzuständen und Depressionen sowie an anderen psychischen Problemen (2-5). Insulinresistenz kommt bei Menschen mit PCOS häufig vor und ist auch mit Depressionen verbunden (12).

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