Brustschmerzen und der Menstruationszyklus
Was ist das und was kann man dagegen tun?
Übersetzung: Rebecca Rosenthal
Das Wichtigste zum Thema:
Brustschmerzen sind ein häufiges prämenstruelles Symptom, das typischerweise in den 5–10 Tagen vor Beginn der Menstruation auftritt.
Zyklusbedingte Brustschmerzen sind ein normaler Bestandteil des Menstruationszyklus und normalerweise kein Grund zur Sorge.
Versuche es mit stützenden BHs, warmen oder kalten Kompressen, Massagen, Medikamenten, Kräutern und Nahrungsergänzungsmitteln, einer Ernährungsumstellung und/oder Meditation, um deine Symptome zu lindern.
Wie hängen Brustschmerzen mit dem Menstruationszyklus zusammen?
Zyklusbedingte Brustschmerzen (auch Mastalgie genannt) sind ein häufiges prämenstruelles Symptom, das in einem vorhersehbaren Muster im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus auftritt.
Die Beschwerden treten in der Regel während der Lutealphase (nach dem Eisprung und vor der Menstruation) auf und verschwinden, sobald die Menstruation einsetzt. Menschen, die Hormone als Verhütungsmittel, zur Fruchtbarkeitsbehandlung, zur Behandlung von abnormalen Blutungen, in der Menopause oder zur geschlechtsangleichenden Therapie einnehmen, können ebenfalls Schmerzen in der Brust haben, die mit den behandlungsbedingten Veränderungen des Hormonspiegels zusammenhängen.
Lade Clue herunter, um die Empfindlichkeit deiner Brüste im Zyklusverlauf zu tracken.
Wie kann ich herausfinden, ob meine Brustschmerzen zyklusbedingt sind?
Zyklusbedingte Brustschmerzen treten typischerweise zu bestimmten Zeiten in jedem Menstruationszyklus und mit spezifischen Symptomen auf:
Brustschmerzen, die 5–10 Tage vor Beginn der Menstruation auftreten und nach Beginn der Menstruation wieder verschwinden (1).
Brüste, die sich schmerzhaft, schwer und empfindlich anfühlen, aber der Schmerz kann sich auch stechend oder schießend anfühlt (1).
Brüste, die sich in den Tagen vor Beginn der Menstruation geschwollen oder klumpig anfühlen (2).
Die Brustschmerzen können manchmal so stark sein, dass sie körperliche Aktivitäten und Sex einschränken (2). Einige Betroffene berichten auch über Brustschmerzen, die Schule, Arbeit und Schlaf beeinträchtigen, was jedoch weniger häufig vorkommt (2).
Evidenzbasierte Mittel gegen Brustschmerzen
Obwohl zyklusbedingte Brustschmerzen weit verbreitet und viele Menschen davon betroffen sind, gibt es kaum Untersuchungen darüber, wie man sie lindern kann. Aber hier sind einige einfache Dinge, die du ausprobieren kannst:
BHs. Trage einen gut sitzenden und stützenden BH (3, 4). Die meisten Menschen tragen die falsche BH-Größe. Wenn du dir einen geeigneten BH anpassen lassen kannst, könnte dies die Schmerzen verringern, insbesondere bei Menschen mit größeren Brüsten. Es gibt auch Online-Communities und Einzelhandelsunternehmen, die bei der BH-Größenbestimmung zu Hause helfen können. Versuche in einem Soft-BH zu schlafen, wenn die Brustschmerzen deinen Schlaf beeinträchtigen (3).
Wohlbefinden. Verwende warme Umschläge oder Eispacks (je nachdem, was sich besser anfühlt) und massiere deine Brust sanft (3).
Medikamente. Für die meisten Menschen ist die Einnahme von frei verkäuflichen Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol sicher und ein vernünftiger Schritt, um zu versuchen, Brustschmerzen zu lindern. Es gibt jedoch keine Beweise dafür, dass diese besser wirken als ein Placebo (5).
Nahrungsergänzungsmittel und Kräuter. Vitex agnus-castus (auch als Mönchspfeffer bekannt) ist ein Kraut, das verschiedene prämenstruelle Symptome, einschließlich Schwellungen und Schmerzen in der Brust, verbessern kann (6–8). Manche Menschen profitieren von der Einnahme von Nachtkerzenöl (oder seinem aktiven Bestandteil Gamma-Linolensäure), Vitamin E oder beidem zusammen, aber die Forschungsergebnisse sind nicht einheitlich (3, 5, 9). Pulverisierte Leinsamen können die Intensität und Dauer von zyklusbedingten Brustschmerzen verringern (6, 10). Eine Studie hat gezeigt, dass Matricaria chamomilla (Kamille) helfen kann, prämenstruelle Brustschmerzen zu lindern, aber es sind weitere Untersuchungen erforderlich (11).
Ernährungsumstellung. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine fettreiche Ernährung eine Rolle bei zyklusbedingten Brustschmerzen spielen kann (12). Zwei Studien haben gezeigt, dass eine Verringerung der Fettaufnahme zyklusbedingte Brustschmerzen lindern kann (13, 14).
Meditation und Entspannung. Bei Menschen mit Brustschmerzen, die täglich progressive Muskelentspannung (eine Methode zur An- und Entspannung der Muskeln) praktizieren, können die Schmerzen abnehmen (15). Die Anwendung von Achtsamkeitsmeditation kann dazu beitragen, prämenstruelle Symptome insgesamt zu verbessern (16).
Falls diese Mittel nicht helfen
Suche deinen Arzt oder deine Ärztin auf, wenn die Schmerzen in der Brust stark sind und sich mit diesen Maßnahmen nicht lindern lassen. Sie können andere Optionen aufzeigen, z. B. die Einnahme oder die Änderung von verschreibungspflichtigen Medikamenten (9, 17).
Dinge, die nicht zu helfen scheinen
Einige Interventionen haben sich als unwirksam oder uneindeutig erwiesen. Die Vitamine B1 und B6 wurden untersucht, scheinen aber nicht wirksam zu sein, wenn es um die Minderung von Brustschmerzen geht (3). Die Reduzierung von Koffein ist untersucht worden, aber die Ergebnisse sind nicht schlüssig (3). Die Einnahme von Diuretika (Medikamente, die den Salz- und Wassergehalt im Körper senken) hat sich ebenfalls nicht bewährt (3).
Was ist der biologische Grund für zyklusbedingte Brustschmerzen?
Die Ursache für zyklusbedingte Brustschmerzen ist wahrscheinlich hormonell bedingt, da sie im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus auftreten, aber das genaue Hormon (oder die Hormone), das (die) beteiligt ist (sind), ist (sind) nicht bekannt (3). Einige Theorien gehen von einem Überschuss an Östrogen oder Prolaktin oder einem Mangel an Progesteron während der Lutealphase aus, aber die Ergebnisse von Studien sind widersprüchlich (3). Dennoch kommen zyklusbedingte Brustschmerzen nach dem Eisprung häufig vor (18).
Andere Theorien sehen Flüssigkeitsretention und Fettstoffwechsel als Ursachen von zyklusbedingten Brustschmerzen (3). Geschwollene Milchgänge wurden auch bei Menschen mit zyklischen und nicht zyklischen Brustschmerzen festgestellt (19).
Brustschmerzen kommen häufig vor und sind typisch
Auch wenn dies wahrscheinlich nichts an deinen Beschwerden ändern wird, ist es doch manchmal beruhigend zu wissen, dass viele andere Menschen mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben und dass sie Teil des normalen Veränderungsmusters deines Körpers im Laufe des Zyklus sind.
Zyklusbedingte Brustveränderungen wie Schmerzen, Empfindlichkeit und Schwellungen betreffen etwa 7 von 10 Frauen vor der Menopause (2, 20). Viele Menschen machen sich Sorgen, dass Brustschmerzen auf Brustkrebs hindeuten, aber Brustschmerzen allein, besonders wenn sie zyklusbedingt auftreten, sind kein häufiges Symptom von Krebs.
Wenn Brustschmerzen dich beunruhigen, kann der Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin für eine Untersuchung und weitere Informationen die Angst und vielleicht sogar einen Teil der Schmerzen lindern (21).
Was sollte ich sonst noch wissen?
Schmerzen, die nicht zyklusbedingt sind (d. h. nicht mit dem Menstruationszyklus zusammenhängen oder nicht verschwinden), können auf etwas in der Brust oder im Brustkorb zurückzuführen sein, wie z. B. eine Entzündung, Infektion oder Verletzung, oder sie können ein Zeichen für Krebs sein (17). Nicht zyklusbedingte Brustschmerzen, die anhaltend an einer Stelle auftreten – insbesondere, wenn auch ein Knoten in der Brust vorhanden ist – sollten immer von einem Arzt oder einer Ärztin untersucht werden (17).
Schmerzen in der Brust können auch ein Zeichen für eine frühe Schwangerschaft sein. Wenn es möglich ist, dass du schwanger bist, kann es sein, dass deine Brüste empfindlich sind und deine Menstruation überfällig ist. Ein Schwangerschaftstest könnte eine gute Idee sein.